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Mythencheck: Die größten Irrtümer rund ums Abnehmen

  • Autorenbild: Deutsches Ernährungsjournal
    Deutsches Ernährungsjournal
  • 27. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

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Kaum ein Thema ist mit so vielen Halbwahrheiten und Mythen belegt wie das Abnehmen. Ob „abends essen macht dick“ oder „Fett ist grundsätzlich ungesund“ – viele dieser Behauptungen halten sich hartnäckig, obwohl die wissenschaftliche Datenlage anderes zeigt. Für Betroffene, die Gewicht reduzieren möchten, führt das häufig zu Verwirrung und Frustration. In diesem Artikel beleuchten wir die bekanntesten Mythen rund ums Abnehmen, erklären, warum sie sich so hartnäckig halten, und zeigen, was die Forschung wirklich dazu sagt.


Mythos 1: „Abends essen macht dick“

Der Zeitpunkt einer Mahlzeit ist weniger entscheidend als die gesamte Energiebilanz über den Tag. Wer abends mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt zu – unabhängig von der Uhrzeit. Allerdings kann spätes, üppiges Essen den Schlaf stören und so indirekt den Stoffwechsel beeinflussen.


Mythos 2: „Fett ist immer ungesund“

Fette sind ein essenzieller Nährstoff. Der Körper benötigt sie für Zellstrukturen, Hormone und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Entscheidend ist die Art des Fettes: Ungesättigte Fettsäuren (z. B. aus Nüssen, Olivenöl oder Fisch) wirken sich positiv auf Herz-Kreislauf-Gesundheit aus, während ein Übermaß an gesättigten Fetten oder Transfetten problematisch sein kann.


Mythos 3: „Low Carb ist der einzige Weg zum Abnehmen“

Kohlenhydrate haben in den letzten Jahren einen schlechten Ruf bekommen. Richtig ist: Stark verarbeitete Kohlenhydrate wie Zucker oder Weißmehlprodukte sind ungünstig. Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte liefern jedoch wertvolle Energie, Ballaststoffe und Mikronährstoffe. Entscheidend ist die Qualität und Menge der Kohlenhydrate – nicht ihr völliger Verzicht.


Mythos 4: „Je mehr Sport, desto schneller die Abnahme“

Sport ist wichtig, aber nicht allmächtig. Wer viel trainiert, kann zwar Kalorien verbrennen und Muskulatur aufbauen, aber eine unausgewogene Ernährung lässt sich durch Sport allein nicht kompensieren. Zu intensives Training ohne ausreichende Regeneration kann zudem das Verletzungsrisiko erhöhen und zu Erschöpfung führen.


Mythos 5: „Crash-Diäten sind effektiv“

Radikale Diäten führen meist zu einem schnellen Gewichtsverlust – allerdings vor allem durch Wasser- und Muskelmasse. Der Fettabbau ist oft gering, und das Risiko für den Jo-Jo-Effekt steigt massiv. Nachhaltiger Erfolg erfordert moderate Anpassungen, die langfristig umsetzbar sind.


Mythos 6: „Light-Produkte sind automatisch gesund“

Viele Light-Produkte enthalten zwar weniger Zucker oder Fett, dafür aber andere Zusätze oder künstliche Süßstoffe. Das Ergebnis: Sie sind nicht zwingend kalorienärmer oder gesünder. Eine natürliche, möglichst unverarbeitete Ernährung ist hier langfristig die bessere Wahl.


Warum halten sich Mythen so hartnäckig?

Mythen verbreiten sich schnell, weil sie einfache Erklärungen für komplexe Vorgänge bieten. Hinzu kommt, dass Ernährungswissen im Alltag oft über Werbung, Social Media oder persönliche Erfahrungen vermittelt wird. Ohne fundierte Quellen ist es schwierig, Fakten von Fiktion zu unterscheiden.


Fazit

Abnehmen ist ein vielschichtiger Prozess, der nicht mit schnellen Regeln oder pauschalen Aussagen erklärt werden kann. Mythen und Halbwahrheiten sind nicht nur irreführend, sondern können auch zu Fehlentscheidungen führen. Wer langfristig Erfolg haben möchte, sollte sich auf wissenschaftlich fundierte Informationen verlassen, auf die Qualität seiner Ernährung achten und Geduld mitbringen. Nachhaltigkeit, Ausgewogenheit und realistische Ziele bleiben die wahren Schlüssel zum Erfolg.

 
 

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